Prognose 2019

Entsprechend dem Ausblick für das Jahr 2019, den die ProSiebenSat.1 Group beim Capital Markets Day im November 2018 vorgestellt hat, strebt der Konzern im Gesamtjahr weiterhin einen Anstieg des Umsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine -Marge zwischen 22 und 25 Prozent an. Dieses Ziel beinhaltet mindestens stabile bis nur leicht rückläufige TV-Werbeumsätze im Entertainment-Segment und basiert auf einem stabilen Makroumfeld. Sollten sich die Rahmenbedingungen über die getroffenen Annahmen hinaus verschlechtern, würde dies die Profitabilität im Entertainment-Segment sowie auf Konzernebene negativ beeinflussen.

Wie ebenfalls bereits beim Capital Markets Day angekündigt, werden sich die geplanten aufwandswirksamen Investitionen im Entertainment-Segment auf die Profitabilität und Ergebnisentwicklung der Gruppe im Gesamtjahr auswirken. Diese Investitionen werden sich vor allem auf die ersten drei Quartale des Jahres verteilen mit einem Schwerpunkt auf das zweite und dritte Quartal und jeweils zu Ergebnisrückgängen führen. Bei im Gesamtjahr stabilen bis nur leicht rückläufigen TV-Werbeerlösen im Entertainment-Segment geht die ProSiebenSat.1 Group, wie bereits kommuniziert, davon aus, dass sich die Auswirkung der geplanten aufwandswirksamen Investitionen auf das adjusted der Gruppe im Gesamtjahr 2019 auf einen mittleren zweistelligen Millionenbeitrag im Vergleich zum Vorjahr beschränken wird. Darüber hinaus werden die Investitionen in die gemeinsame Streaming-Plattform mit Discovery Communications das Finanz- und Nettoergebnis belasten.

Auf Segment-Ebene rechnet die ProSiebenSat.1 Group im Gesamtjahr unter der Voraussetzung stabiler bis nur leicht rückläufiger TV-Werbeumsätze sowie einer gegenläufig positiven Entwicklung anderer Entertainment-Umsätze im Entertainment-Segment mit einer Entwicklung der Umsätze etwa auf Vorjahresniveau. Bei den Segmenten Content Production & Global Sales sowie Commerce rechnet der Konzern jeweils mit einem dynamischen Umsatzwachstum (sowohl berichtet als auch organisch). Im Commerce-Segment wird auf Gesamtjahressicht sogar ein deutlich zweistelliges prozentuales Umsatzwachstum erwartet, wobei der Konzern hier auch von den Erstkonsolidierungen der Partnervermittlung eHarmony und von Aroundhome profitieren wird.

104 / Erläuterungen zur Prognose

Aufgrund von Anpassungen bei den Zielparametern im Vorstandsvergütungssystem sowie Änderungen im Steuerungssystem wurde der vor M&A im Vergleich zum Vorjahr neu in den Katalog der bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren aufgenommen. Die getroffenen Angaben beruhen auf der vom Vorstand und Aufsichtsrat verabschiedeten Planung. Unsere Aussagen orientieren sich zudem an den aktuellen Konjunktur- und Branchendaten zum Zeitpunkt der Aufstellung des Berichts.

Der Verschuldungsgrad, also das Verhältnis von zum LTM adjusted EBITDA des Konzerns, soll sich auch zum Jahresende 2019 zwischen 1,5 und 2,5 bewegen. Zum Ende 2018 betrug der Verschuldungsgrad 2,1 (Vorjahr: 1,6).

105 / ERWARTETE KONZERN-KENNZAHLEN 2019

 

2018

Prognose 2019

1

Im Vergleich zum Geschäftsbericht 2017 neu aufgenommene Kennzahl; siehe Strategie und Steuerungssystem.

Umsatzerlöse (in Mio Euro)

4.009

Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich

Adjusted EBITDA-Marge (in %)

25,3%

22 – 25%

Adjusted net income
(Konversionsrate des adjusted EBITDA zum adjusted net income in %)

53,4%

~ 50%

Verschuldungsgrad
(Netto-Finanzverbindlichkeiten/LTM adjusted EBITDA)

2,1 x

1,5 – 2,5 x

Free Cashflow vor M&A1
(in Mio Euro)

244

Stabil

106 / ERWARTETE SEGMENT-KENNZAHLEN 2019 in Mio Euro

 

2018

Prognose 2019

1

Unter der Voraussetzung stabiler bis nur leicht rückläufiger TV-Werbeumsätze sowie einer gegenläufigen positiven Entwicklung anderer Entertainment-Umsätze.

Entertainment1

 

 

Externer Umsatz

2.626

Stabil

Adjusted EBITDA

881

Deutlicher Rückgang

Content Production & Global Sales

 

 

Externer Umsatz

552

Deutlicher Anstieg

Adjusted EBITDA

31

Deutlicher Anstieg

Commerce

 

 

Externer Umsatz

831

Deutlicher Anstieg

Adjusted EBITDA

103

Deutlicher Anstieg

Wir rechnen zudem weiterhin damit, unsere führende Position bei den Zuschauermarktanteilen in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen auf hohem Niveau halten zu können.

Dividendenvorschlag

Die ProSiebenSat.1 Group hat im November 2018 ein „Total-Shareholder-Return“-Konzept (auf Basis der durchschnittlichen jährlichen Aktienrendite) vorgestellt. In diesem Zusammenhang hat der Konzern eine Anpassung seiner Dividendenpolitik präsentiert: Wir werden vom Geschäftsjahr 2018 an 50 Prozent des als ausschütten (zuvor 80 – 90%). Die damit freiwerdenden Mittel verwendet der Konzern vorrangig für ergebnissteigernde Investitionen in organisches und anorganisches Wachstum. Entsprechend empfiehlt der Vorstand dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende in Höhe von 50 Prozent des adjusted net income bzw. von 1,19 Euro je Aktie vorzuschlagen (Vorjahr: 1,93 Euro). Dies entspricht einer Dividendenrendite von 8 Prozent (Vorjahr: 6,7 %) bezogen auf den Schlusskurs der ProSiebenSat.1 Media SE Aktie zum Jahresende 2018.

Mittelfristige Finanzziele

In den nächsten rund fünf Jahren beabsichtigt die ProSiebenSat.1 Group, die Umsatzerlöse auf 6 Mrd Euro (2018: 4.009 Mio Euro) und das adjusted EBITDA auf 1,5 Mrd Euro (2018: 1.013 Mio Euro) zu steigern. Die Umsatzanteile des Nicht-Werbegeschäfts (2018: 44 %) sowie des Digitalgeschäfts (2018: 29 %) wollen wir auf jeweils über 50 Prozent erhöhen. Die finanziellen Ziele reflektieren unsere Strategie, die gesamte Gruppe zu einem diversifizierten und schnell wachsenden Digitalkonzern auszubauen.

107 / vorausschauende Aussagen

Prognosen basieren auf aktuellen Einschätzungen zukünftiger Entwicklungen. Wir stützen uns dabei auf unsere Budgetplanung sowie umfassende Markt- und Wettbewerbsanalysen. Die prognostizierten Werte werden in Übereinstimmung mit den im Abschluss angewendeten Rechnungslegungsgrundsätzen und in Konsistenz mit den im Lagebericht beschriebenen Bereinigungen ermittelt. Prognosen sind naturgemäß jedoch mit gewissen Unsicherheiten verbunden, die zu positiven oder negativen Planabweichungen führen können. Sollten Unwägbarkeiten eintreten oder die den vorausschauenden Aussagen zugrundeliegenden Prämissen nicht weiter zutreffen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den getroffenen Aussagen oder implizit zum Ausdruck gebrachten Ergebnissen abweichen. Entwicklungen, die diese Prognose belasten könnten, sind zum Beispiel eine geringere Konjunkturdynamik als zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts erwartet. Diese und weitere Faktoren werden ausführlich im Risiko- und Chancenbericht erläutert. Dort berichten wir auch über zusätzliche Wachstumspotenziale; Chancen, die wir bislang nicht bzw. nicht vollumfänglich budgetiert haben, könnten sich etwa aus unternehmensstrategischen Entscheidungen ergeben. Risikopotenziale werden systematisch und regelmäßig im Rahmen des konzernweiten Risikomanagementprozesses erfasst. Wesentliche Ereignisse nach dem Ende der Berichtsperiode werden im  Anhang, Ziffer 37 „Ereignisse nach dem Bilanzstichtag“, Seite 228, erläutert. Veröffentlichungstermin des Geschäftsberichts 2018 ist der 21. März 2019.

108 / Gesamtaussage zur künftigen Entwicklung aus Sicht der Unternehmensleitung

Wir haben im vergangenen Jahr den Startschuss für die Neuausrichtung der ProSiebenSat.1 Group gegeben: 2019 liegt unser voller Fokus darauf, unser Entertainment-Geschäft lokaler, digitaler und synergetischer aufzustellen, organisch zu wachsen und insbesondere unser Commerce-Portfolio mit Akquisitionen zu stärken. Der Konzern rechnet im Gesamtjahr mit einem Anstieg des Umsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie einer adjusted EBITDA-Marge zwischen 22 und 25 Prozent. In den nächsten rund fünf Jahren beabsichtigt die ProSiebenSat.1 Group, die Umsatzerlöse auf 6 Mrd Euro (2018: 4.009 Mio Euro) und das adjusted EBITDA auf 1,5 Mrd Euro (2018: 1.013 Mio Euro) zu steigern.

Adjusted EBITDA
Adjusted EBITDA steht für adjusted Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization.
Es beschreibt das um bestimmte Einfluss-Faktoren (Sondereffekte) bereinigte Betriebsergebnis (Ergebnis vor Zinsen, Steuern sowie Abschreibungen).
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EBITDA
Abkürzung für „Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization“ (Ergebnis vor Zinsen, Steuern sowie Abschreibung auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte).
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Free Cashflow
Wichtige Steuerungsgröße zur Beurteilung der Finanzkraft des Konzerns. Summe der im operativen Geschäft erwirtschafteten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente abzüglich des Saldos der im Rahmen der Investitionstätigkeit verwendeten und erwirtschafteten Mittel.
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Netto-Finanzverbindlichkeiten
Saldo aus Kreditverbindlichkeiten abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte.
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Adjusted net income
Das adjusted net income ist das den Anteilseignern der ProSiebenSat.1 Media SE zuzurechnende Konzernergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen aus Kaufpreisallokationen, bereinigt um Sondereffekte. Dazu zählen im sonstigen Finanzergebnis erfasste Bewertungseffekte, Bewertungseffekte aus Put-Options- und Earn-Out-Verbindlichkeiten sowie Bewertungseffekte aus Zinssicherungsgeschäften. Darüber hinaus werden die aus den Bereinigungen resultierenden Steuereffekte ebenfalls bereinigt.
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Dividende
Der Teil des Gewinns einer Aktiengesellschaft, der an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Die Höhe der Dividende wird vom Vorstand vorgeschlagen und von der Hauptversammlung beschlossen. Die Dividendenhöhe ist u. a. von der Ertragskraft, Konjunkturlage und Dividendenpolitik des Unternehmens abhängig. Ausschüttungsbemessungsgrundlage ist der nach handelsrechtlichen Vorschriften ermittelte Gewinn.
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